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Agribusiness

Als Agrobusiness wird ein über den traditionellen Agrarsektor hinausgehenden, übergreifenden Produktionskomplex bezeichnet, der demnach alle Wirtschaftsbereiche im Zusammenhang mit der Landwirtschaft umfasst.

In Brasilien wird der Begriff Agrobusiness zur Beschreibung der kapitalintensiven, hochtechnisierten, exportorientierten und großflächigen Landwirtschaft verwendet, welche im Gegensatz zu den kleinbäuerlichen Familienbetrieben steht.

In Brasilien werden besonders Kulturen wie Zuckerrohr, Soja, Mais, Baumwolle, Kaffee und Orangen in großem Stil angebaut. Ebenso ist die Geflügel- und Schweineerzeugung besonders im Süden des Landes sehr konzentriert und auf einem hohen technischen Standart. Bei der Erzeugung von Rindfleisch nimmt das Land ebenfalls eine Vormachtstellung in der Welt ein.

Das brasilianische Agrobusiness konnte sich in den letzten Jahren durch hohe Wachstumsraten und Rekordernten auszeichnen und bildet damit eine Triebfeder für die brasilianische Volkswirtschaft. Es erzeugt ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes, 36 Prozent aller Exporte und stellt zirka 37 Prozent der Arbeitsplätze.

Im Jahr 2007 wurden Waren im Wert von 58,415 Mrd. US$ exportiert, was einem Anstieg von 18,2% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Hauptabnehmer für brasilianische Produkte ist die Europäische Union, die 35,8% aller brasilianischen Exporte einführt. Besonders Produktion und Export von Ethanol wird wegen steigender Nachfrage aufgrund gesteigerter Ölpreise weiter zunehmen.

Im Jahr 2007 wuchs die brasilianische Agro-Industrie um 5% im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb der landwirtschaftlichen Sektoren expandierte besonders die Viehwirtschaft (2,8%) und der vorgelagerte Sektor der Pflanzenschutzmittelindustrie, die aufgrund gesteigerter Anbauflächen von Soja, Zuckerrohr, Mais und Baumwolle ein starkes Wachstum von 22,6% verzeichnen konnte. Bei den Exporten konnten besonders Fleisch- (30,7%) und Sojaprodukte (22,3%) sowie forstwirtschaftliche Produkte (11,9%) im Jahr 2007 ein großes Wachstum im vergleich zum Vorjahr erzielen.

Hauptabnehmer für brasilianische Sojaprodukte sind die EU und China. Rindfleisch wird überwiegend in die EU und nach Russland verkauft, während Hühnchenfleisch in die EU, Japan, Saudi-Arabien, China und Russland exportiert wird. Der überwiegende Teil (54%) der Schweinefleisch-Exporte gehen nach Russland.

Insgesamt sind die Hauptabnehmerländer für brasilianische Agrobusinessgüter die EU (35,8%), USA (11%), China (8%), Russland (5,8%), Japan (3%), Argentinien (2,4%) u.a.

Der größte Teil der Exporte in die EU ist Soja (35,4%), gefolgt von Getreide, Mehl und Futtermitteln (14,5%) sowie forstwirtschaftliche Produkte (12,6%).

Die Gründe für die gesteigerte Leistung des Agrobusiness sind in einer gesteigerten Nachfrage, sowie in international steigenden Preisen für landwirtschaftliche Güter zu finden. Darüber hinaus ergibt sich eine gesteigerte Produktion von Getreide und Ölfrüchten aufgrund der steigenden Nachfrage der Industrien der Agrotreibstoffe.

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